Gebührenfreie Kinderbetreuung ist Pflicht des Landes Hessen

In Rosbach und Rodheim werden Unterschriften für Volksbegehren gesammelt

In Rosbach und Rodheim wollen die Freie Wähler ein Volksbegehren unterstützen, das das Land Hessen verpflichtet, endlich die gebührenfreie Kinderbetreuung einzuführen. Der Vorsitzende der Freien Wähler Christian Lamping fordert für seine Fraktion, genau wie bei der Verankerung der Schuldenbremse in der hessischen Verfassung das Volk selbst über diese elementare Frage entscheiden zu lassen.

Gute Bildungschancen und damit auch gute Zukunftsperspektiven dürfen nicht dem Zufall überlassen bleiben.

Nach Auffassung der Freien Wähler könne nicht sein, dass das Land auf der einen Seite im sogenannten Kinderförderungsgesetz (KiFöG) den Kommunen Gestaltungsvorgaben mache, sich bei der Finanzierung aber aus der Verantwortung stehle. Kaum eine Stadt oder Gemeinde sei noch in der Lage, diesen Vorgaben und dazu den Erwartungen der Eltern zu entsprechen – gleiches gelte auch für die Stadt Rosbach vor der Höhe. Vor dem Hintergrund einer gerechten Teilhabe aller Kinder an den Bildungschancen sei dieser Zustand nicht mehr hinnehmbar.

Kindergärten und Horte sind keine Verwahreinrichtungen.

Erkenntnisstand ist gegenwärtig, dass die frühestmögliche Förderung der Kinder Auswirkungen auf fast allen gesellschaftlichen Ebenen habe. Bildung wird immer mehr als sozialer Prozess gesehen. Kinderbetreuungseinrichtungen werden nicht länger als Verwahreinrichtungen verstanden: Hier erlernen die jungen Menschen vielmehr Fähigkeiten und erleben Prozesse, die im späteren Leben für ein gesundes und verantwortungsbewusstes soziales Verhalten sorgen.

Der Erwerb elementarer Basiskompetenzen und Schlüsselqualifikationen muß demnach bereits in der frühen Kindheit erfolgt. Später in Schule, Arbeitswelt und im gesamten sozialen Miteinander kann der Mensch nur dann erfolgreich bestehen, wenn der Erwerb entsprechender Kenntnisse frühzeitig geschehe.

Für die Freien Wähler kommt hierbei den Kinderbetreuungs- Einrichtungen eine besondere Verantwortung zu, da sie den Grundstein für die besagten sozialen Prozesse legen und darüber hinaus integrationsfördernd wirken.

In einigen Bundesländern wie Hamburg habe man dies bereits erkannt, die Verantwortung übernommen und mit der Umsetzung begonnen. Hessens Nachbarland Rheinland-Pfalz gehöre ebenfalls dazu.

Unterschriftensammlung für Volksbegehren.

Um in Hessen entsprechende Schritte einzuleiten, ist, so Lamping, erforderlich, dass die Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Unterschrift ein Volksbegehren fordern. Das dazu notwendige Formular können alle Interessierten von der Homepage der FWG Rosbach/Rodheim unter www.fwg-rosbach.de herunterladen und bei den FWG-Mitgliedern und -Kandidaten oder auch den Informationsständen, an denen man auch vor Ort die Unterschrift leisten könne, wieder abgeben.

Am 26. Februar und am 4. März 2016 gibt es die Informationsstände jeweils von 15 bis 17 Uhr auf dem Rosbacher Bauernmarkt an der Adolf-Reichwein-Halle, am 27. Februar und am 5. März 2016 von 10 bis 12 Uhr vor dem Rewe-Markt in Rodheim.