FWG bejaht dezentrales Konzept zur Flüchtlingsunterbringung
Rosbachs Freie Wähler haben die derzeitigen Diskussionen zur Flüchtlingsunterbringung zum Anlass genommen, ihre Position zu bekräftigen: „Die dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge bleibt für uns die geeignetste Methode, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden“, so Christian Lamping, der FWG-Fraktionsvorsitzende in der Stadtverordnetenversammlung in einer Pressemitteilung. Lamping, der auch Ober-Rosbacher Ortsvorsteher ist, verweist auf die positiven Erfahrungen, die man mit diesem Konzept dort erzielt habe.
Trotz der Tatsache, dass dort bisher die meisten Flüchtlinge untergebracht seien, habe es keinerlei Beschwerden aus der Nachbarschaft oder sonst irgendwelche Probleme mit den dort ansässigen Flüchtlingen gegeben. Für die Freien Wähler sei diese Methode insofern auch ein guter Ausgangspunkt für die Umsetzung in den anderen Stadtteilen. Bei so manch anderer Partei dagegen sei scheinbar die `Vernunft´ abhanden gekommen und statt vorurteilsfrei über die grundlegenden Sachverhalte zu informieren, habe man sich an die Spitze `einer schon teilweise hysterischen Bewegung´ gesetzt, deren Ziel es offensichtlich sei, die Flüchtlinge jeweils möglichst weit vom eigenen Standort entfernt unterzubringen. Lamping nennt es eine `Milchmädchenrechnung´, wenn man glaube, auch nur einen in der Bürgerschaft völlig unumstrittenen Standort ausdeuten zu können, irgendjemanden werde es immer geben, der sich falsch informiert fühlen oder seine eigenen Interessen nicht genügend berücksichtigt sehen würde. Die FWG verstehe die Sorgen und Ängste der Bürger und wolle sie in die Entscheidungsfindung miteinbeziehen, aber politische Entscheidungen nach dem Motto zu treffen, „Derjenige, der am lautesten schreit, hat Recht!“ sei noch nie eine gute Idee gewesen.
Dies gelte insbesondere für die jetzt offensichtlich bei manchem favorisierte Variante, die Flüchtlinge massiert ins Gewerbegebiet `abzuschieben´. Die dezentrale Unterbringung biete hier den entscheidenden Vorteil, bei der Verteilung der Flüchtlinge auf unterschiedliche Religionszugehörigkeiten und Glaubensrichtungen (wie Schia und Sunna innerhalb des Islam) sowie Ethnien Rücksicht nehmen zu können. Eskalierende Auseinandersetzungen über Glaubensfragen und ähnliches, die es andernorts schon häufig gegeben habe und die meistens erst mit massivem Polizeiaufgebot beendet werden konnten, ließen sich so schon im Ansatz vermeiden.
Für den Fall, das Miet- und Kauflösungen nicht ausreichend verfügbar seien, bejahe die FWG deshalb folgende Standorte für eine sozialverträgliche, angepasste Bebauung unter Einbeziehung der Anwohner: die ehemaligen Spielplätze an der Rodheimer Helgebornstraße, am Nieder-Rosbacher Kleinfeldchen und an der Ober-Rosbacher Fuhrstr., den ehemaligen Bolzplatz an der Stürzelheimer Straße (Rodheim) sowie das Gewerbegrundstück in der Ober-Rosbacher Raiffeisenstraße. Für die Freien Wähler nicht akzeptabel sei der Standort am Bolzplatz Taunusblick in Nieder-Rosbach, da hier sehr viele Kinder am Spielen seien, denen man diesen Aktivitätsraum nicht wegnehmen wolle. Ersatzweise schlage man das Areal des alten Tenniscenters vor, da hier alle benötigten Anschlüsse schon vorhanden seien.