Die „Frau vom Checkpoint Charlie“ kommt nach Rodheim

Zeitzeugengespräch über Willkür und Unrecht in der ehemaligen DDR mit besonderer Einladung an Schulklassen

Jutta Fleck
(Bildquelle: Jutta Fleck)

(Rosbach).- Die Freien Wähler haben Jutta Fleck und Ihre Tochter Beate Gallus nach Rosbach eingeladen, um Willkür und Unrecht in der ehemaligen DDR nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Am Mittwoch, den 20. November wird die Diplom-Betriebswirtin um 19:00 Uhr im Bürgerhaus Rodheim über ihre „versuchte Republikflucht“ und die Folgen für sie und ihre Familie berichten.

Sie ist die `Frau vom Checkpoint Charlie´, seit der Ausstrahlung des Spielfilms und der TV-Dokumentation ist Jutta Fleck zur Symbolfigur für den friedlichen Widerstand gegenüber der DDR-Diktatur geworden.

Ernst Gruner, der für die FWG die Veranstaltung organisiert und vorbereitet hat, beschreibt die Stationen ihres Leidensweges: Am 25. August 1982 wurde sie mit ihren beiden Kindern (Claudia 11 Jahre, Beate 9 Jahre) in Bukarest verhaftet und am 4. Januar 1983 wegen „versuchter Republikflucht in einem besonders schweren Fall“ zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, die sie in der Strafvollzugsanstalt Burg Hoheneck absitzen musste. Nach 21 Monaten von der Bundesrepublik freigekauft, nahm sie den Kampf gegen das DDR-System auf und versuchte, ihre Töchter zu sich holen. So unternahm sie am bekannten Grenzübergang Checkpoint Charlie eine wochenlange Hungerstreik- und Protestaktion. Sie stand dort bei Wind und Wetter, Auge in Auge mit den Grenzsoldaten der DDR, und einem Plakat mit der Aufschrift: „Gebt mir meine Kinder zurück“, um die Ausreise der beiden Mädchen zu erzwingen. Erst nach jahrelangen Bemühungen konnte Jutta Fleck am 25. August 1988 nach langem Kampf ihre Kinder wieder in die Arme nehmen.

Jutta Fleck lebt heute in Wiesbaden und wirbt als Zeitzeugin für ein Engagement für die Werte der Freiheit und der Demokratie.

Interessierte Schülergruppen und Schulklassen sind besonders zu dieser Veranstaltung eingeladen, Anfragen und Anmeldungen nimmt Ernst Gruner unter der Mailadresse gruner-zeitzeugengespraech@t-online.de entgegen.