FWG: „Nur noch Pleiten, Pech und Pannen“

– Schwellnus und Lamping fordern RMV zu verstärkter Kontrolle auf

(Rosbach v. d. Höhe).- Vor dem Hintergrund der immer größeren Probleme auf der Bahnverbindung Friedberg – Friedrichsdorf waren Freie Wähler-Direktkandidat Thorsten Schwellnus (Landtagswahlkreis 25 – Wetterau I) und Rosbachs FWG-Vorsitzender Christian Lamping jüngst zu einem Gespräch mit Bürgermeister Steffen Maar im Rosbacher Rathaus zu Gast. Maar beklagte dabei die Kommunikationspraxis der beteiligten Verkehrsunternehmen, oft genug sei es vorgekommen, dass die Stadt als direkt Betroffene wie bei dem über das Ferienende hinaus verlängerten Schienenersatzverkehr erst aus der Zeitung von den beabsichtigten Maßnahmen erfahren habe. Leider sei das auch innerhalb des Deutsche Bahn-Konzerns nicht anders, denn offensichtlich habe das für den Bahnhofsaus- und -umbau in Friedrichsdorf zuständige DB-Tochterunternehmen es nicht für nötig gehalten, die für den Betrieb der Strecke nach Friedberg zuständige Firma `Start´ (ebenfalls eine Bahn-Tochter) rechtzeitig von den anstehenden Verzögerungen und der dadurch notwendigen Verlängerung des Schienenersatzverkehrs zu informieren. Resultat: Start hatte so keine Möglichkeit, das Angebot aufzustocken und an die gestiegenen Bedürfnisse des Schüler- und Berufsverkehrs anzupassen. Leidtragende sind so vor allem Rodheimer und Rosbacher Schüler gewesen, die angesichts völlig überfüllter Busse gar nicht mehr mitgenommen werden konnten, wie der Bürgermeister weiter ausführte.

Schwellnus merkte dazu an, dass er nicht verstehen könne, dass man den Betrieb auf einer ganzen Bahnlinie einstelle, wenn lediglich am Endbahnhof Bauarbeiten ausgeführt würden. Die Züge hätten dann bis Burgholzhausen fahren und die Probleme mit dem Ersatzverkehr deutlich minimiert werden können. „Es ist eigentlich egal, wo der Zugführer aus seinem Triebwagen aussteigt, am Zug entlangläuft und diesen wieder zurückfährt“, bringt der FW-Kandidat die Sache auf den Punkt.
FWG-Chef Lamping und Schwellnus fordern als Konsequenz aus einer nicht enden wollenden Abfolge „von Pleiten, Pech und Pannen“ den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) auf, den von ihm beauftragten Verkehrsunternehmen besser „auf die Finger zu schauen“. Lamping macht das am Beispiel des seitens der Bahn AG aufgeschobenen Umbaus von Rodheim zum Kreuzungsbahnhof deutlich: Diesen für Verbesserungen auf der Strecke eminent wichtigen Schritt hat man hintenangestellt, so dass mit dem jetzigen Fahrplanwechsel ein „absolutes Chaos“ eigetreten ist (Wir berichteten darüber). Die eigentlich sinnvollen Maßnahmen hingen in der Luft, weil mit dem fehlenden Umbau das zentrale Relais herausgebrochen wurde und die notwendigen Taktverdichtungen nicht stattfinden könnten.

CDU und FWG: erfolgreicher Bürgermeister mit einstimmig beschlossenem Haushalt

Erwartungsgemäß positiv sehen Rosbachs CDU und FWG die einstimmig beschlossene Haushaltssatzung für 2022 und das Investitionsprogramm für die kommenden Jahre. Nach den Worten von CDU-Fraktionschef Jörg Egerter und FWG-Fraktionsvorsitzendem Christian Lamping zeige das einstimmige Votum der Stadtverordneten (lediglich die FDP hatte sich bei der Abstimmung enthalten), dass Bürgermeister Maar einen guten und ausgewogenen Haushalt vorgelegt habe, der Mittel für wichtige Investitionsmaßnahmen wie beispielsweise das neue Sportzentrum an der Eisenkrain in Ober-Rosbach enthalte. Auch die Planungen für die neue KiTa in Rodheim wurden mit dem gleichen beeindruckenden Ergebnis „auf die Schiene gesetzt“. „Steffen Maar ist ein Bürgermeister, der die Themen anpackt und das Miteinander sucht. Das ist sein Erfolgsrezept“, so Egerter und Lamping.

Nach dem Motto „Gutes besser Machen“ hatten CDU und FWG bei dem 30 Millionen Haushalt geringfügigen Änderungsbedarf gesehen. Eine Arbeitsgruppe beider Fraktionen hatte Einsparmöglichkeiten und Vorschläge für die Umsetzung eines Streuobstwiesenkonzepts und verstärkter Renaturierungsprojekte bei den Bachläufen erarbeitet. Dadurch sollen zukünftig Ausgleichsmaßnahmen und die Generierung von Öko-Punkten auch im Rosbacher und Rodheimer Gemarkungsgebiet möglich werden. Besonders zufrieden sind Egerter und Lamping, dass die übrigen Fraktionen den von Christdemokraten und Freien Wählern zusammen erarbeiteten Änderungsvorschlägen mit teils großen Mehrheiten zugestimmt haben. Die beiden Fraktionsvorsitzenden danken den anderen Fraktionen für die konstruktiv-kritische Diskussion in der Stadtverordnetenversammlung und die Zustimmung zu den gemeinsamen Vorschlägen.

Freie Wähler wollen durchgehende Züge nach Frankfurt

Stadtrat Matthias Kopp, Bundestagskandidat Cenk Gönül, Bürgermeister Steffen Maar, FWG Fraktionsvorsitzender Christian Lamping (von links)

Gespräch mit Bundestagskandidat Cenk Gönül und Bürgermeister Steffen Maar

Die FWG Rosbach/Rodheim fordert durchgehende Züge zum Frankfurter Hauptbahnhof. Freie Wähler-Stadtrat Matthias Kopp und Fraktionschef Christian Lamping waren deshalb jüngst zu einem Gespräch mit dem Rosbacher Bürgermeister Steffen Maar und dem Bundestagskandidaten und Kreistagsabgeordneten Cenk Gönül in die Verwaltung gekommen. Gönül brachte dabei seine Verwunderung zum Ausdruck, dass Rosbach eine der wenigen Wetterauer Kommunen mit Eisenbahnanschluss sei, die nicht über direkte Zugverbindungen nach Frankfurt verfüge. Die FWG will das ändern und deshalb einen Antrag in die nächste Stadtverordnetenversammlung einbringen.

Fraktionsvorsitzender Lamping betont in diesem Zusammenhang: „Uns ist eigentlich egal, mit was die Züge fahren, ob mit Strom als S-Bahn, Diesel (wie die jetzigen Triebwagen) oder vielleicht bald mit Wasserstoff – entscheidend ist für uns eine umsteigefreie Verbindung nach Frankfurt zumindest in den Hauptverkehrszeiten, um das verspätungsanfällige Umsteigen in Friedrichsdorf zu minimieren.“

Bundestagskandidat Cenk Gönül signalisiert die Unterstützung der Kreistagsfraktion für das Vorhaben und kritisiert die Untätigkeit der hessischen Landesregierung in dieser Thematik. Man halte `Sonntagsreden´ über notwendige CO2-Einsparungen und die „dringend notwendige Verkehrswende für Hessen“, vergesse aber, dass dafür auch konkrete Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung des ÖPNV notwendig seien. Die Freien Wähler wollten dies angehen und die Prioritäten ändern: Günstige Tickets wie die Jahres- und Zeitkarten für Studenten, Senioren und Beamte seien nichts wert, wenn das Angebot hinter den Erwartungen zurückbleibe.

Bürgermeister Steffen Maar geht von einer breiten Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung für den FWG-Antrag aus und kündigt die Unterstützung der Verwaltung dafür an. Die in Rodheim und Nieder-Rosbach in Zukunft entstehende Wohnbebauung in unmittelbarer Nähe zu den Bahnhöfen erfordere ein attraktives Angebot auf der Strecke zwischen Friedberg und Friedrichsdorf, um ein Ausweichen auf die bereits jetzt überlasteten Straßen und die A5 zu verhindern.