Zum Arzt nur mit dem Auto?

FWG bedauert Scheitern des Verkehrskonzepts
(Rosbach v. d. Höhe).- Knapp gescheitert ist in der letzten Versammlung der Rosbacher Stadtverordneten ein Antrag der Freien Wähler. Eine gute Erreichbarkeit mit allen Verkehrsträgern des begrüßten Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) war genauso dessen Inhalt wie die Verträglichkeit des zu erwartenden zusätzlichen Verkehrs auf der Dieselstraße.
Die Dieselstraße ist im Abschnitt Möbelhaus/Bauhof schon jetzt eine stark belastete Straße. Radfahrer umgehen diesen Abschnitt oft, Fußgänger sieht man hier eher selten. Unattraktivität und Unsicherheit empfinden diese Nutzgruppen hier. Schon kurzes Anhalten eines PKWs führt oft zum Stillstand. An dieser Stelle mehr Verkehr und eine weitere stark frequentierte Einfahrt zu etablieren, erscheint nicht unbedenklich. Noch kritischer wird die Variante gesehen, mit der Verlängerung der Robert-Bosch-Straße, eine weitere Straßeneinmündung zu schaffen. Eine Bushaltestelle vor dem Zentrum, die nächste ist 500m entfernt, scheint räumlich unmöglich.
Dies quantitativ und qualitativ zu erfassen sowie das Aufzeigen ggf. möglicher Lösungen, bevor das MVZ angeschoben wird, war Anlass für den Antrag der FWG. So lässt sich Raum für eine Bushaltestelle im laufenden Planungsverfahren leichter vorhalten als nachher generieren. Die Freien Wähler bedanken sich deshalb bei den Fraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der SPD und dem Fraktionsvorsitzenden der FDP für die Unterstützung des Antrags.
„Mit dem Auto zum Arzt fahren zu müssen, um den Tip `Mehr Bewegung täte Ihnen gut´ zu erhalten, ist doch irgendwie widersinnig.“ meint Gerald Harff (FWG), Impulsgeber des Antrages: „Personen, die einen Weg ohne Auto oder Fahrdienst zurücklegen können und wollen, dies zu vereinfachen sollte Anspruch einer modernen Infrastruktur, insbesondere einer medizinischen Einrichtung sein“.
Die gleichen verkehrstechnischen Überlegungen, Anbindung des ÖPNV, Erreichbarkeit zu Fuß und mit dem Rad müssen auch am Rodheimer Belgesbaum, Standort des zweiten Ärztehauses, durchgeführt werden. „Noch eine Infrastruktureinrichtung, die den PKW-Verkehr stärker erhöht als notwendig, brauchen wir nicht“, kommentiert Freie Wähler-Fraktionsvorsitzender Christian Lamping die bisherigen Pläne und spielt dabei auf die neue Rodheimer Kita hinter der Erich-Kästner-Schule an.

„Ehrenamt macht´s“ FWG lobt Senioren- und Altenplan

(Rosbach v. d. Höhe.-) Geraume Zeit stand die Aktualisierung des 1982 verfassten Altenplanes auf der Rosbacher To-do-Liste. Was darf er kosten? Wer kann das machen? Der Anfang 2022 neu konstituierte Senioren- und Inklusionsbeirat war der Meinung: „Das können wir selbst doch am Besten“. Nicht jeder politisch in Rosbach Aktive teilte diese Meinung.
Nach mehrmonatigem Recherchieren und Formulieren liegt nun ein neuer Seniorenplan vor. Die Freien Wähler reagieren begeistert auf die in der letzten Sitzung des Stadtparlaments erfolgte Vorstellung des Plans. „Nach dem Radwegekonzept endlich mal wieder etwas mit tiefem Bezug zu unserer Stadt“ kommentiert der FWG-Stadtverordnete Walter Soff das 66 Seiten umfassende Ergebnis.  Eine Gruppe engagierter Menschen hat es geschafft, umfassend die örtlichen Angebote für eine aktive Zeitgestaltung zusammenzutragen und darzustellen. Neben den Mobilitätsmöglichkeiten, gerade auch ohne Auto auszukommen und der gesundheitlichen Versorgung wird auch das Wohnen im Alter beleuchtet. „Eine Menge Arbeit ist da erledigt worden, ein externer Dienstleister hätte das nie in dieser Tiefe erbringen können“ sind sich die Freien Wähler einig. Mit klaren Mängelbeschreibungen und Verbesserungsvorschlägen wurden so den politischen Gremien außerordentlich gute Handlungsempfehlungen übergeben. Die Bürger unserer Stadt wissen am besten, wo es klemmt, da sie die städtischen Angebote häufig nutzen. Viele sind bereit, für Verbesserungen enorm viel Zeit aufzuwenden. Dieses Potenzial so oft wie möglich zu nutzen, sei einer der wichtigsten Grundsätze der FWG. „Ein fünfstelliger Betrag sollte besser in die Sache selbst als in eine scheinbar professionelle Beschreibung des Zustandes investiert werden“, erklärt Fraktionsvorsitzender Christian Lamping die Haltung der Freien Wähler, die sich in den Haushaltsberatungen 2022 für eine Streichung der vorgesehenen Mittel ausgesprochen hatten. Bei der Flüchtlingsbetreuung sehe man ähnliche Perspektiven.