„Bürgerinteressen sind in Rosbach nicht gefragt“

FWG und IG Hopfengärten enttäuscht über andere Fraktionen
(Rosbach v. d. Höhe).- Enttäuscht reagieren die Freien Wähler und die Interessengemeinschaft `Alte Hopfengärten´ auf den in der Stadtverordnetenversammlung erfolgten Beschluss des Bebauungsplans. (Wir berichteten mehrfach.)

Es sei zwar erfreulich, dass man drei Grünen-Vertreter beim Ortstermin am vergangenen Wochenende habe überzeugen können, die Planung ebenfalls abzulehnen, es irritiere aber doch sehr, dass keine Fraktion mit nur einem Wort auf die zentralen Ablehnungsgründe von IG und FWG eigegangen sei.
Freie Wähler-Fraktionsvorsitzender Christian Lamping hatte in seinem Beitrag im Stadtparlament betont, wie wichtig im Moment die Schaffung zusätzlicher Grünflächen ist, um noch höheren Temperaturen im Sommer entgegenzuwirken. Die Stadt selbst habe dies bei den ersten Planungen für das Baugebiet „Belgesbaum“ in Rodheim bereits eindrucksvoll berücksichtigt, aber für die Situation in Ober-Rosbach scheine das Gegenteil zu gelten: Der Stadtverordnetenbeschluss lege `wortwörtlich die Axt´ an den wertvollen alten Baumbestand, der bisher eine wichtige ökologisch Nische darstellt.

„Noch“ die grüne Lunge Rosbachs – die `alten Hopfengärten´ aus ungewohnter Perspektive

„Statt die Probleme ernst zunehmen, tun die übrigen Fraktionen so, als gebe es sie gar nicht. Man hat fast den Eindruck, als befände sich Ober-Rosbach auf einem anderen Planeten, wo die Klimaerwärmung keine Schwierigkeit darstellt“, so Lamping wörtlich.
Claudia Reimer von der Interessengemeinschaft ergänzt, dass vielen Ober-Rosbachern noch gar nicht bewusst ist, wie schwerwiegend der Verlust der Hopfengärten wirklich sei, da die kühlende Wirkung in den Sommermonaten ja im Moment eine `Selbstverständlichkeit´ darstelle, die aber mit der künftigen Bebauung wegfalle.
Reimer betont, dass sich die IG mit ihren 100 Unterstützern von der städtischen Politik größtenteils nicht ernstgenommen fühle, da sich trotz zahlreicher Gespräche der Eindruck verfestigt habe, die „Bebauung solle jetzt durchgedrückt werden, komme was da wolle. Es ist für uns ein Rätsel, wie die Rosbacher Parteien vor diesem Hintergrund und der anstehenden Kommunalwahl neue Mitglieder gewinnen wollen, wenn die Interessen der Bürger derart mit Füssen getreten werden.“ Die Interessengemeinschaft bedanke sich deshalb ausdrücklich bei der FWG und den drei Grünen-Stadtverordneten für die Unterstützung ihrer Anliegen.

FWG will ehrenamtliches Engagement stärker fördern

Kritik an der Ablehnung der anderen Fraktionen

(Rosbach v. d. Höhe).- Die FWG bedauert das Scheitern ihres Antrags zur Steigerung des ehrenamtlichen Engagements in der Stadtverordnetenversammlung. Angelehnt an eine neue Initiative Bad Nauheims, hatte die Gruppierung im Haupt- und Finanzausschuss ein Modell vorgestellt, dass Ideen aus der Bevölkerung gesammelt dargestellt und den Interessenten ein Votum für einzelne Vorschläge ermöglicht hätte. Bei einem Zuspruch von 50 Stimmen hätte dann das zuständige städtische Gremium (ein Ortsbeirat, die Stadtverordnetenversammlung oder der Magistrat) die Idee diskutiert und gegebenenfalls beschließen können. Laut dem Magistrat wären Kosten von 10.000€ entstanden.

Freie Wähler-Fraktionsvorsitzender Christian Lamping bedankt sich bei der SPD, die als einzige andere Partei den Antrag unterstützt hatte. Gleichzeitig übt der Fraktionschef Kritik an den anderen Gruppierungen, die vor allem im Hinblick auf die Kosten den Antrag abgelehnt hatten. Lamping wörtlich: „Es mutet schon äußerst seltsam an, wenn teilweise die gleichen Fraktionen weiterhin an der Beteiligung an der Tourismusförderung des Wetteraukreises festhalten wollen, die die Stadt ohne erkennbaren Effekt immerhin 5000€ jährlich kosten, ganz zu schweigen von den `gigantischen Gastro-Plänen´ am Alten Rathaus, für die Rosbach `schlappe´ 1,4 Millionen Euro zusätzlich aufbringen muss.“
Die FWG starte deshalb in Eigenregie ein entsprechendes Angebot, bei dem Interessenten unter der Mailadresse Ideen@fwg-rosbach.de Vorschläge einreichen können. Die Freien Wähler werden die Ideengeber dann in eine ihrer Fraktionssitzungen einladen, wo sie die Vorschläge präsentieren und mit den FWG-Mitgliedern diskutieren können. Danach werde man dementsprechende Anträge in die Ortsbeiräte oder das Stadtparlament oder Ideen in den Magistrat einbringen. 

FWG im Dialog: Übergänge in Friedrichsdorf sind das Hauptproblem

Kritik an Start und RMV vollauf berechtigt
 
(Rosbach v. d. Höhe).- Ein positives Fazit zieht die FWG Rosbach/Rodheim nach ihrer Veranstaltung „FWG im Dialog“ zu den Problemen des Bahnverkehrs zwischen Friedrichsdorf und Friedberg: Zahlreiche Bahnnutzer hätten die Veranstaltung nicht nur genutzt, um `Dampf abzulassen´, sondern auch konstruktive Vorschläge unterbreitet, um die Probleme auf der Strecke besser in den Griff zu bekommen.
Sämtliche Anwesende waren sich darin einig, dass die nur äußerst knapp bemessene Übergangszeit zur S-Bahn in Friedrichsdorf das Hauptproblem darstellt: Nur geringe Verspätungen des von Friedberg kommenden Triebwagens oder der S-Bahnen führten dazu, dass Anschlusszüge schon abgefahren sind. Gerade an Wochenenden oder in den Tagesrandlagen ist dies eine besonders missliche Situation, da der nächste Zug nach Friedberg erst eine Stunde später verkehre. Oft genug komme es auch vor, dass die aus dem einfahrenden Zug aussteigenden Fahrgäste noch Sichtkontakt zum HLB-Triebfahrzeug oder der S-Bahn hätten, die ihnen gerade vor der Nase weggefahren sei und der sie jetzt nur noch hinterherwinken könnten. Nach Ansicht aller Mitdiskutierenden könnten derartige Probleme leicht durch eine bessere Kommunikation der Zugführer untereinander vermieden werden.
Genau hier sieht die FWG auch Handlungsbedarf bei der Betreibergesellschaft Start (bekanntlich einer 100%igen Tochter der Bahn AG) und dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV). Ganz abgesehen von ausfallenden Zügen und erkrankten Mitarbeitern könne es doch nicht sein, dass die Fahrgäste darunter zu leiden hätten, wenn Zugführer, die letztlich für das gleiche Unternehmen arbeiteten, nicht vernünftig miteinander kommunizierten, so der Freie Wähler-Vorsitzende Christian Lamping.
In den Rosbacher Bahnhof einfahrender Zug.

Viel zu selten: Einfahrt eines pünktlichen HLB-Triebwagens in den Rosbach Bahnhof

Abhilfemöglichkeiten sieht die FWG im schnellstmöglichen Umbau Rodheims zu einem weiteren Kreuzungsbahnhof auf der RB16-Strecke, um so zusätzliche Züge und einen dichteren Takt auf die Schiene zu bekommen oder in den geforderten durchgehenden Zügen nach Frankfurt, um so zumindest punktuell eine Entlastung in der Hauptverkehrszeit zu erreichen (Wir berichteten).
Ein weiteres Fazit der Freien Wähler: Die seitens des RMV immer wieder behaupteten Verbesserungen seien allenfalls marginal, die Kritik der Fahrgäste wie auch der Rosbacher Kommunalpolitik dagegen umso berechtigter.
Um dies auch weiterhin untermauern und dokumentieren zu können, bittet die FWG die Fahrgäste, ausfallende oder verspätete Züge wie auch verpasste Anschlüsse unter fahrgast@fwg-rosbach.de zu melden.
Ebenfalls freuen würde man sich über eine Unterstützung der gemeinsamen Petition aller im Rosbacher Stadtparlament vertretenen Fraktionen unter 
http://www.change.org/bessere-rb16.