FWG befürchtet „Schienenersatzverkehr-Chaos“

Haben Start und der RMV die B455-Sperrung auf dem Schirm?
 
(Rosbach v. d. Höhe).- Es tut sich wieder etwas am Friedrichsdorfer Bahnhof: Am 15. Juli soll mit der Errichtung der Personenunterführung eine weitere Bauphase beginnen, die höchstwahrscheinlich wie in der Vergangenheit (wir berichteten) wieder mit Schienenersatzverkehr auf der Strecke Friedrichsdorf – Friedberg verbunden sein wird. Hier zeichnet sich aber ein größeres Problem ab, da die für einen Ersatzverkehr auf der kompletten Strecke benötigte B455 zwischen Ober-Rosbach und Friedberg aufgrund der Baumaßnahmen von HessenMobil komplett gesperrt sein wird. Die FWG Rosbach/Rodheim befürchtet für diesen Fall ein „totales Chaos“ bei den Ersatzbussen, da sie auf den Ausweichstrecken mit im Stau stehen würden. Freie Wähler-Vorsitzender Christian Lamping nimmt das zum Anlass, die Rosbacher Stadtverwaltung zu bitten, beim Zugbetreiber Start und dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) entsprechend aktiv zu werden.
Behelfsbrücke am Friedrichsdorfer Bahnhof

Kommt es durch die Baumaßnahmen am Friedrichsdorfer Bahnhof zu großen Problemen beim Schienenersatzverkehr?

Lamping hat auch eine Lösung des Problems: Statt die Busse auf der kompletten Strecke fahren zu lassen, sollte der Ersatzverkehr nur auf dem eigentlich betroffenen Streckenabschnitt zwischen Friedrichsdorf und Burgholzhausen stattfinden, denn zwischen Burgholzhausen und Friedberg sei ja ein problemloser Zugverkehr möglich. Die FWG hält das auch aus betriebstechnischen Gründen für sinnvoll, da sich für die betroffenen Pendler so die Fahrzeitverluste minimieren würden.

Auf dem Weg auf´s Abstellgleis?

Wohin fährt die Bahn zwischen Friedrichsdorf und Friedberg?Abstellgleis

Wirklich auf dem Weg auf´s Abstellgleis? Oder wie geht es weiter zwischen Friedrichsdorf und Friedberg? Darum dreht es sich am 28. Juni bei der FWG im Rodheimer Bürgerhaus.
(Rosbach v. d. Höhe).- Die FWG Rosbach/Rodheim lädt alle Interessierten zu einer Veranstaltung unter dem Motto „FWG im Dialog: Auf dem Weg aufs Abstellgleis? – Wohin fährt die Bahn zwischen Friedrichsdorf und Friedberg?“ ein.  Am Freitag, den 28. Juni um 19:00 Uhr im Kollegraum der Gaststätte im Bürgerhaus Rodheim wollen die Freien Wähler mit den Rosbacher und Rodheimer Bürgern ins Gespräch kommen. Insbesondere die „leidgeprüften“ Start-Nutzer zwischen Friedrichsdorf und Friedberg sind herzlich zu dem Treffen eingeladen. Die FWG möchte dabei von den Bahnnutzern wissen, ob die immer wieder seitens des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) behaupteten Verbesserungen auch wirklich in der Realität stattgefunden haben und eventuelle weitere Abhilfemöglichkeiten diskutieren.

RMV lässt Fahrgäste im Stich

FWG-Fraktionschef kritisiert oberflächliche Argumentation des Verkehrsverbunds

(Rosbach v. d. Höhe).- Der Rosbacher FWG-Vorsitzende und Fraktionschef Christian Lamping versteht den Rhein-Main-Verkehrsverbund nicht: Wie jüngst berichtet, hatte Kai Daubertshäuser, Leiter des Geschäftsbereichs Bestell- und Infrastrukturmanagement des RMV bei einer Ausschusssitzung umfangreich zu den Problemen auf der Schienenstrecke Friedrichsdorf – Friedberg (RB16) Stellung genommen. Lamping kritisiert die Äußerungen Daubertshäusers als oberflächlich und nicht lösungsorientiert.
So habe der RMV-Vertreter elf ausfallende Verbindungen des Schülerzuges nach Friedberg seit Jahresbeginn aufgeführt und kurzfristige Erkrankungen des Fahrpersonals als Erklärung genannt, „obgleich das Personal bereits von 60 auf circa 80 aufgestockt worden sei“. Für die Freien Wähler ist das nicht hinnehmbar, da Erkrankungen ja immer `kurzfristig´ auftreten, hier werde exemplarisch deutlich, dass die Personaldecke von „Start“ als ausführendem Unternehmen auf der Strecke schlicht zu gering sei.
Auch der streikbedingte Ausfall des kompletten Zugverkehrs ärgert die FWG: Während die Bahn AG bei den S-Bahnen immerhin noch einen Stundentakt auf die Schiene bekommen habe, sei dies dem DB-Tochterunternehmen „Start“ nicht einmal ansatzweise gelungen, sondern man habe von vorneherein die `Segel gestrichen´. Man wundere sich, dass Daubertshäuser dies `achselzuckend´ hinnehme und nicht selbst empört reagiere, schließlich sei es doch ziemlich abwegig, bei dem Start-Fahrpersonal von einer GdL-Organisationsbreite von 100% auszugehen.
Gleiches gelte für die Ablehnung eines durchgehenden Zugverkehrs nach Frankfurt, der RMV-Vertreter habe hier auf unterschiedliche Bahnsteighöhen und die hohe Auslastung des Frankfurter Hauptbahnhofs in Stoßzeiten hingewiesen. Aus der Sicht des Freie Wähler-Chefs eine wenig durchdachte Ausrede, schließlich beweise der RMV jeden Werktag, dass dies auf der Strecke Grävenwiesbach – Friedrichsdorf – Frankfurt sehr wohl funktioniere. Auch zwischen Friedberg und Frankfurt über Friedrichsdorf sei dies vor wenigen Monaten während des S6-Ausbaus kein Problem gewesen. Erneut zeige sich hier, dass der Verbund schlichtweg keine Verbesserungen wolle, sondern lediglich `oberflächliche Ausreden´ präsentiere. Statt des `überlasteten´ Endpunkts Frankfurt-Hauptbahnhof könne der RMV gerne alternativ den Frankfurter Westbahnhof als Endhaltestelle auswählen, selbst Frankfurt-Rödelheim sei wegen der zahlreichen Übergänge zu diversen S-Bahnlinien als Endbahnhof günstiger als `gar kein durchgehender Zug´.
Wenig zweckdienlich erscheine ein Verweis auf den doppelgleisigen Ausbau des Rodheimer Bahnhofs als weiteren Begegnungsbahnhof `möglicherweise irgendwann 2025´, um mehr Zugbegegnungen und damit einen dichteren Takt auf der Strecke zuzulassen, wenn sich an dem Betreiber nichts ändere. Schließlich müsse jedem Beteiligten mittlerweile klar sein, dass „Start“ seit fast eineinhalb Jahren `kläglich´ daran scheitere auch nur den bestehenden Fahrplan `einigermaßen auf die Schiene zu bringen´, von möglichen Betriebsausweitungen einmal ganz abgesehen, so Lamping bilanzierend.
Die Empfehlung der Freien Wähler für den RMV: „Start“ schnellstmöglich `in die Wüste zu schicken´, denn mit denen ist kein `Staat´ zu machen. Ein `Neu-Start´ ist überfällig. Der Verbund dürfe dabei nicht vergessen, wie schwierig sei, abgewanderte Fahrgäste, die man in der Vergangenheit genügend `vergrault´ habe, wieder zurückzugewinnen.

Die RB 16 auf dem Weg aufs Abstellgleis?
– FWG-Fraktionschef Christian Lamping, Stadtrat Ernst Gruner, Kreistagsabgeordneter Cenk Gönül und FWG-Stadtverordneter und Verkehrsexperte Gerald Harff vor einem Zug der Linie im Rosbacher Bahnhof