FWG-Fraktionschef kritisiert oberflächliche Argumentation des Verkehrsverbunds
(Rosbach v. d. Höhe).- Der Rosbacher FWG-Vorsitzende und Fraktionschef Christian Lamping versteht den Rhein-Main-Verkehrsverbund nicht: Wie jüngst berichtet, hatte Kai Daubertshäuser, Leiter des Geschäftsbereichs Bestell- und Infrastrukturmanagement des RMV bei einer Ausschusssitzung umfangreich zu den Problemen auf der Schienenstrecke Friedrichsdorf – Friedberg (RB16) Stellung genommen. Lamping kritisiert die Äußerungen Daubertshäusers als oberflächlich und nicht lösungsorientiert.
So habe der RMV-Vertreter elf ausfallende Verbindungen des Schülerzuges nach Friedberg seit Jahresbeginn aufgeführt und kurzfristige Erkrankungen des Fahrpersonals als Erklärung genannt, „obgleich das Personal bereits von 60 auf circa 80 aufgestockt worden sei“. Für die Freien Wähler ist das nicht hinnehmbar, da Erkrankungen ja immer `kurzfristig´ auftreten, hier werde exemplarisch deutlich, dass die Personaldecke von „Start“ als ausführendem Unternehmen auf der Strecke schlicht zu gering sei.
Auch der streikbedingte Ausfall des kompletten Zugverkehrs ärgert die FWG: Während die Bahn AG bei den S-Bahnen immerhin noch einen Stundentakt auf die Schiene bekommen habe, sei dies dem DB-Tochterunternehmen „Start“ nicht einmal ansatzweise gelungen, sondern man habe von vorneherein die `Segel gestrichen´. Man wundere sich, dass Daubertshäuser dies `achselzuckend´ hinnehme und nicht selbst empört reagiere, schließlich sei es doch ziemlich abwegig, bei dem Start-Fahrpersonal von einer GdL-Organisationsbreite von 100% auszugehen.
Gleiches gelte für die Ablehnung eines durchgehenden Zugverkehrs nach Frankfurt, der RMV-Vertreter habe hier auf unterschiedliche Bahnsteighöhen und die hohe Auslastung des Frankfurter Hauptbahnhofs in Stoßzeiten hingewiesen. Aus der Sicht des Freie Wähler-Chefs eine wenig durchdachte Ausrede, schließlich beweise der RMV jeden Werktag, dass dies auf der Strecke Grävenwiesbach – Friedrichsdorf – Frankfurt sehr wohl funktioniere. Auch zwischen Friedberg und Frankfurt über Friedrichsdorf sei dies vor wenigen Monaten während des S6-Ausbaus kein Problem gewesen. Erneut zeige sich hier, dass der Verbund schlichtweg keine Verbesserungen wolle, sondern lediglich `oberflächliche Ausreden´ präsentiere. Statt des `überlasteten´ Endpunkts Frankfurt-Hauptbahnhof könne der RMV gerne alternativ den Frankfurter Westbahnhof als Endhaltestelle auswählen, selbst Frankfurt-Rödelheim sei wegen der zahlreichen Übergänge zu diversen S-Bahnlinien als Endbahnhof günstiger als `gar kein durchgehender Zug´.
Wenig zweckdienlich erscheine ein Verweis auf den doppelgleisigen Ausbau des Rodheimer Bahnhofs als weiteren Begegnungsbahnhof `möglicherweise irgendwann 2025´, um mehr Zugbegegnungen und damit einen dichteren Takt auf der Strecke zuzulassen, wenn sich an dem Betreiber nichts ändere. Schließlich müsse jedem Beteiligten mittlerweile klar sein, dass „Start“ seit fast eineinhalb Jahren `kläglich´ daran scheitere auch nur den bestehenden Fahrplan `einigermaßen auf die Schiene zu bringen´, von möglichen Betriebsausweitungen einmal ganz abgesehen, so Lamping bilanzierend.
Die Empfehlung der Freien Wähler für den RMV: „Start“ schnellstmöglich `in die Wüste zu schicken´, denn mit denen ist kein `Staat´ zu machen. Ein `Neu-Start´ ist überfällig. Der Verbund dürfe dabei nicht vergessen, wie schwierig sei, abgewanderte Fahrgäste, die man in der Vergangenheit genügend `vergrault´ habe, wieder zurückzugewinnen.
Die RB 16 auf dem Weg aufs Abstellgleis?
– FWG-Fraktionschef Christian Lamping, Stadtrat Ernst Gruner, Kreistagsabgeordneter Cenk Gönül und FWG-Stadtverordneter und Verkehrsexperte Gerald Harff vor einem Zug der Linie im Rosbacher Bahnhof